1. Frauen verlieren in Leipzig
Zu kompliziert gespielt und sich selbst um den Erfolg gebracht
Das Spiel lief für den Berliner TSC eigentlich in die richtige Richtung. Eine Viertelstunde vor dem Ende führte das Team mit 20:18, hatte einen 10:16-Halbzeitrückstand in beeindruckender Manier gedreht. Selbst drei Minuten vor dem Ende stand es noch unentschieden. Am Ende aber standen die Berlinerinnen mit leeren Händen da.
Vor fast 200 Zuschauern, darunter vielen privat aus Berlin mitgereisten Fans und Freunden, verschlief der Berliner TSC den Start in die Begegnung völlig. Erst beim Stand von 0:4 und fast 8 Minuten Spielzeit konnte Anja Scheidemann den Bann brechen und die Mannschaft das Spiel bis zum 7:8 ausgeglichen gestalten. Doch dann gab es einen deutlichen Bruch im Spiel. „Wir haben versucht, zu kompliziert zu spielen. Wir haben alles Einfache auf dem Platz übersehen und lieber den Pass oder Wurf über zwei Ecken gesucht. Als ob komplizierte Tore doppelt zählen würden“, analysierte Betreuerin Stefanie Rochlitz in der Halbzeit.
Das wandelte sich dann mit Beginn der zweiten Hälfte. Zielorientiert und spielbestimmend wurde der Spielstand innerhalb von sechs Minuten ausgeglichen und eben sogar in Führung gegangen. Die Möglichkeit, dieses Spiel auch am Ende erfolgreich zu gestalten war deutlich gegeben. Plötzlich fiel die Mannschaft aber wieder in das Muster der ersten Hälfte. Es wurden vorrangig nur die überzeugenden Franziska Chmurski und Anja Scheidemann gesucht, was den flinken, für ihr Alter schon erstaunlich robusten und zupackenden Leipzigerinnen, einige auch Erstligaerfahren, die Arbeit natürlich erleichterte. Der Überraschungsmoment fehlte leider auf Seiten des Berliner TSC am Ende vollkommen. Man war ausrechenbar und so auch nicht mehr erfolgreich.
Der HC Leipzig konnte das Spiel in den letzten Minuten noch zu seinen Gunsten drehen und am Ende so auch verdient die Punkte zu Hause behalten. Trotzdem blieb bei Jedem aus der Hauptstadt das Gefühl: Hier war heute weit mehr drin, als mit null Punkten nach Hause fahren zu müssen.
Berliner TSC: Juliane Meyer, Ariane Finck (beide mit je einer Halbzeit und sehr guter Leistung) Vivien Schwarz 1, Caroline Benisch 2, Magdalena Iwanow 1, Ann-Catrin Höbbel 5/4, Julia Meyer, Anja Scheidemann 6/1, Veronic Grätz, Sophie Mrozinski 4, Paula Förster 1, Franziska Chmurski 1, Mareen Milse 1