Großer Stern des Sports in Silber für den Berliner TSC e.V.

1.450 – so viele Kinderschutzdelikte wurden im Jahr 2022 in Berlin gemeldet (Polizeiliche Kriminalstatistik Berlin 2022), die Dunkelziffer liegt vermutlich weit darüber. Eine erschütternde Zahl, die unsere Hauptstadt tagtäglich beschäftigt. Doch nicht nur die Gewalt gegen Kinder, sondern auch Gewalt durch Kinder nimmt erschreckend zu. Im vergangenen Jahr stieg der Anteil der Tatverdächtigen unter 21 Jahren in Berlin um 20,2% an. Um diesen Statistiken entgegenzuwirken und unseren Kindern und Jugendlichen einen sicheren Ort zum Sporttreiben zu bieten, haben wir unser Konzept zur Gewaltprävention vor einigen Jahren im Verein konzipiert, etabliert und kontinuierlich weiterentwickelt. Gemeinsam mit unserem Jugendausschuss und unserem lizenzierten Gewaltschutztrainer, Marcel Kulke, haben wir uns auf den Weg gemacht, um die drei Säulen unseres Konzepts mit Leben zu befüllen:

1. Kultur des Hinsehens

2. Schule der Achtsamkeit

3. Fairplay und Wertevermittlung

Schulung beim Feriencamp

Schulung beim Feriencamp

Aushängeschild unseres Konzeptes ist unser wiederkehrendes Feriencamp zur Gewaltprävention. Hier können Kinder und Jugendliche aus dem Kiez sportlich aktiv sein, andere Kinder treffen und Grundlagen sowie Fähigkeiten in verschiedenen Kampfkünsten erlernen. Dabei nutzten wir die universelle „Sprache“ des Sports, um Grenzen in den Köpfen zu überwinden und Interesse an den Mitmenschen und dem sozialen Umfeld, in dem die Kinder leben und aufwachsen, zu wecken. Oftmals wird Kampfsport mit Gewalt assoziiert. Unsere Abteilungen Boxen und Karate zeigen jedoch, dass Kampfsport die Selbstdisziplin und Selbstkontrolle fördern kann. Oftmals wird dabei ein Verhaltens- oder Ehrenkodex vermittelt, man muss feste Regeln beachten und Konsequenzen bei Nichtbeachtung ziehen. Unter Anleitung lernen die Kinder und Jugendlichen, wie sie mit Aggressionen umgehen und diese ohne gewalttätige Konfrontation gezielt nach außen tragen können. Mit unserer „Kultur des Hinsehens“ möchten wir gezielt erreichen, dass Gewalt gegen Kinder in unserer Sportfamilie keinen Platz hat, die Sportler:innen sollen einen sicheren Ort haben, an dem ihre Persönlichkeitsentwicklung unterstützt wird und an dem sie immer auf offene Ohren stoßen.

Mit dem Projekt haben wir uns in diesem Jahr bei den Sternen des Sports beworben und am 14.11.2023 war es soweit, im Bärensaal fand die spannende Preisverleihung statt. Die Berliner Volksbank und der Landessportbund Berlin e.V. zeichneten uns für das Projekt mit dem Großen Stern des Sports in Silber für das Land Berlin aus – verbunden mit einer Siegprämie in Höhe von 4.000 Euro. Eine besondere Überraschung war die Übergabe des Preises durch unser Ehrenmitglied, Patrick Hausding. Mit einer tollen Vorführung einer Kata durch unsere Karateka Shouta und Daniil wurde das Programm abgerundet. Nun sind wir eine Runde weiter und haben die Chance, den Großen Stern des Sports in Gold auf Bundesebene zu gewinnen. Dieser wird im Januar 2024 in Berlin überreicht. Wir freuen uns über diese tolle Auszeichnung und bedanken uns bei allen Beteiligten!

Daniil Illi und Shouta Kuniyasu zeigen eine Kata beim Showprogramm (Foto: Berliner Volksbank / Marcel Schwickerath)

v.l.n.r.: Patrick Hausding, Sandra Liebender, Friederike Stefaniszin, Marcel Kulke, Emilia Wessel (Foto: Berliner Volksbank / Marcel Schwickerath)

v.l.n.r.: Patrick Hausding, Sandra Liebender, Friederike Stefaniszin, Marcel Kulke, Emilia Wessel (Foto: Berliner Volksbank / Marcel Schwickerath)

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