Sensation durch Esther Imariagbee
Vier Umdrehungen bringen Esther zur U18-Europameisterschaft
Die junge Hammerwerferin auf den Spuren von Betty Heidler (der ehemaligen Hammerwurf-Königin aus Marzahn)?
Der Erfolgstrainer Steffen Reumann ahnte schon im Sommer des letzten Jahres, dass er mit Esther eine Athletin bekommen hatte, die das Zeug zu außergewöhnlichen Leistungen hatte. Nach nur einem halben Jahr Hammerwurftraining wurde Esther 2017 Deutsche U16-Vizemeisterin mit einer Weite von 47,26m.
Bei den Deutschen Winterwurfmeisterschaften, im Februar diesen Jahres, konnte sie sich in der nationalen Spitze der Nachwuchswerferinnen etablieren. Wieder gelang es ihr die Silbermedaille zu „erdrehen“. Mit einer neuen persönlichen Bestleitung von 55,48 wurde sie erneut Deutsche Vizemeisterin – diesmal allerdings als jüngere Athletin in der nächsthöheren Altersklasse (U18).
Vorsichtig spekulierte Steffen Reumann zum Ausgang der Wintersaison mit der EM-Norm von 62,00m. Er erkannte, dass Esther mit ihren körperlich guten Voraussetzungen, dennoch technische Defizite hatte. Wenn es ihr gelingen würde diese „in den Griff zu kriegen“, dann sei eine weitere Leistungssteigerung um weitere 7,00 Meter möglich.
Behutsam, aber dennoch zielstrebig, gelang es ihm die Anzahl der Umdrehungen auf die erwünschte Anzahl auf vier zu erhöhen. Ein längerer Beschleunigungsweg sollte auch eine bessere Endweite bedeuten, wenn die Technik auf einem passablen Weg stabilisiert werden konnte.
Die ersten Wettkämpfe im Frühjahr des Jahres deuten es schon an. Die EM-Norm von 62,00m lag im Bereich des Möglichen. Gleich im ersten Wettbewerb der laufenden Freiluft-Saison erzielte Esther 61,90m. Es fehlten somit noch 10cm bis zur EM-Norm. Weitere Angriffe die Norm zu erlangen scheiterten – oft denkbar knapp. Aber am 09.Juni knackte Esther die EM-Norm. Sie schleuderte den Hammer auf ihre neue Bestleistung von 63,03m. Jubel allerorts. Damit war die erste Hürde zur EM-Teilnahme überwunden.
Als zweite Hürde musste sie bei einem Qualifikationswettbewerb in Schweinfurth (16. Juni) mindestens Zweite werden, was ihr dann auch tatsächlich gelang! Hinter der Führenden der Deutschen Bestenliste, Olivia Fromm (LC Eilenburger Land), erreichte Esther mit guten 60,93m den geforderten zweiten Platz.
Freudestrahlend erhielt sie nach dem Wettkampf in Schweinfurth die Einladung zur Teilnahme an den Europameisterschaften 2018 (Györ/Ungarn).
Genauso freudestrahlend gratuliert der Vorstand der Abteilung dem Trainer, Steffen Reumann und der Athletin Esther Imariagbee zu diesem außergewöhnlichen Erfolg.
Ob Esther tatsächlich den Weg von Betty Heidler begehen kann, wird die Zukunft zeigen. Ein guter Anfang ist gemacht. Und träumen wird man ja doch mal dürfen, oder ?