Nachruf Gerd "Maxe" Völker
Gedenkworte
Am 02.09.2025 verstarb unser langjähriges Ehrenmitglied Gerd „Maxe“ Völker im Alter von 83 Jahren.
Sport war sein Leben
Als 10 – Jähriger kam er 1952 zum Wasserspringen und trainierte mit Fleiß, Spaß und Freude unter Leitung seiner damaligen Trainerin Olga Jensch-Jordan. Besonderes Gefallen fand er am Turmspringen. Mit Mut und Risikobereitschaft sprang er vom Turm und wurde zu einem leistungsstarken Mitglied der damaligen Nationalmannschaft im Wasserspringen. Bei den Europameisterschaften 1962 belegte er den 4. Platz im Turmspringen. 1963 wurde er Europapokalsieger im Turmspringen. Seine leistungssportliche Karriere krönte er mit der Teilnahme an den Olympischen Spielen 1964 in Tokyo und dem 9. Platz im Turmspringen.
Er zählte damals zu den Besten Turmspringern Europas.
1964 beendete er seine aktive Sportlerkarriere. Mit den Kenntnissen aus seiner sportlichen Karriere und dem absolvierten Studium an der Humboldt – Universität zu Berlin auf Lehramt für Sport und Geografie widmete er sich intensiv der Ausbildung von Wasserspringern im Nachwuchs- und Hochleistungssport beim TSC Berlin.
„Maxe“ wurde zu einem erfolgreichen Nachwuchs- und Olympiatrainer des Berliner TSC und des DSSV der DDR. Sein Können wurde international geschätzt.
Zu den herausragenden Erfolgen als Trainer zählen u.a. die Erfolge mit seiner Sportlerin Marina Janicke (Höhne):
– die Silbermedaillen im Kunst- und Turmspringen bei den Europameisterschaften 1970
– Olympischen Spielen 1972 in München Gewinn der Bronzemedaillen im Kunst- und Turmspringen,
und mit Karin Guthke
– Platz Olympische Spiele 1976 in Montreal im Kunstspringen
und weitere namhafte Sportler führte er zu internationalen Erfolgen (z.B. Kerstin Krause (Kriehn)/ Wolfram Ristau OS 1972 München/ Dieter Waskow und Thomas Knuths (Olympiavorbereitung OS Los Angeles 1984 / Spiele der Freundschaft).
1984 übernahm Gerd Völker die Funktion des Cheftrainers Wasserspringen im TSC Berlin. Unter seiner Leitung konnten sich die Wasserspringer zu einer der leitungsstärksten Sektionen unseres Vereins entwickeln. Nach der Devise „ Fördern und Fordern“ hat er das Trainer- und Sportlerteam zu Höchstleistungen motiviert. 1989 war er maßgeblich an einer geordneten Zusammenführung der beiden Deutschen Schwimmverbände DSSV e.V. und DSV e.V. beteiligt. Jahrelang war er stellvertretender Springwart im DSV e.V. und als Internationale Kampfrichter für Deutschland tätig.
Ein besonderer Beleg für sein unermüdliches Streben unsere Sportart aus dem Schattendasein des Berliner und deutschen Sports zu holen, war die Initiative zur Durchführung einer Berliner Springergala und deren langjährigen Leitung. Im kommenden Jahr jährt sich die Springergala zum 30. Male. Nun leider ohne seinen Begründer. Wir werden Ihn vermissen!
Auch im Fernsehen hat Gerd Völker (Maxe) seine tiefen Spuren hinterlassen. Bei den TV-Shows TV-Total Turmspringen und beim RTL war er in der Beratung und der Durchführung maßgeblich beteiligt. Seine sportliche Expertise und sein Engagement für diese Veranstaltungen wurden immer sehr geschätzt.
Viele Zuschauer konnten seinen besonderen Humor, seine Komik und sein akrobatisches Können bei zahlreichen Auftritten als „Wilder Springer“ bei Badebällen, bei Volksfesten in Schwimmbädern und Showveranstaltungen in ganz Deutschland bestaunen und bewundern. Er brachte uns in gekonnter Weise zum Lachen.
Seine Frohnatur und Geselligkeit, die wir bei Veranstaltungen des Berliner TSC und bei Teamfahrten der Wasserspringer erleben konnten, wird uns fehlen.
Ein Urgestein des Berliner Wasserspringens hat uns verlassen.
Wir werden immer an dich denken.
„Man lebt zweimal:
Das erste Mal in der Wirklichkeit, das zweite Mal in der Erinnerung.“
Honore’ de Balzac