Wechselbad der Gefühle
Der Berliner TSC holt Punkt gegen den Tabellenführer
Die erste Mannschaft des Berliner TSC bleibt im vierten Heimspiel hintereinander ungeschlagen. Auch der Tabellenführer, die HSG Blomberg-Lippe II konnte am Ende in der Seelenbinderhalle nicht gewinnen. Beide Mannschaften trennten sich am Samstagnachmittag mit 23:23-unentschieden.
Das Spiel begann aber erst einmal ohne echte Beteiligung des Berliner TSC. 4:0 stand es für die Gäste schon nach 5 Minuten und TSC-Trainer Gregarek musste mit einer Auszeit seine Mannschaft daran erinnern, doch bitte dieses Spiel nicht frühzeitig aus der Hand zu geben. Diesem Rückstand lief die Berlinerinnen von nun an aber bis zur Halbzeit hinterher.
Die überragende Stefanie Schriever, gebürtige Berlinerin auf Seiten der HSG, führte bei den Gästen Regie und ihre Mannschaft zu einer 11:7-Pausenführung.
In der zweiten Hälfte spielten die Berlinerinnen dann um einiges konzentrierter. Trotzdem schien das Spiel beim Stand von 10:15 und 11:16 nach 37 Minuten entschieden zu sein. Doch plötzlich platzte der Knoten endgültig und der TSC konnte Tor um Tor aufholen. Beim 19:19 war das Spiel erstmals ausgeglichen und stand ab sofort auf Messers Schneide. Fünf Minuten vor dem Ende jubelte die Halle, mit 150 Zuschauern sehr gut gefüllt, über die erste Führung der Gastgeber durch Paula Förster. Die warf fünf ihrer sechs Tore in der zweiten Hälfte und konnte viel mehr Akzente setzen. Gleichzeitig war dies für die Statistiker das 3500. Drittligator des Berliner TSC seit Einführung dieser Liga durch den DHB 2010.
Die Schlussphase war dann ein spannendendes Wechselbad der Gefühle. Der TSC nahm eine 23:22-Führung mit in die letzten 30 Sekunden, um dann eben doch noch mit dem letzten Wurf den Ausgleich zu bekommen. Fast eine Duplizität der Ereignisse aus dem Hinspiel, als Juliane Meyer den Berlinerinnen den Punkt rettete. Manches gleicht sich eben doch im Laufe einer Saison aus.
Der Tabellenführer jubelte beim Schlusspfiff über wenigstens den einen Punkt, obwohl er 55 Minuten eigentlich zwei davon sicher hatte. Die Berlinerinnen zeigten sich enttäuscht, dass es eben doch nur Einer war, an den man aber eigentlich fast den ganzen Nachmittag kaum glauben konnte. Cotrainerin Janine Wegner: „Schade, am Ende nach der Auszeit war klar, dass nur Steffi oder eben die 18 aufs Tor werfen werden. So kam es, wir haben es nicht verhindern können.“ Alles in allem ein Punkt gegen den Tabellenführer, der für den Berliner TSC trotzdem eher ein Erfolg ist.
Der Berliner TSC:
Juliane Meyer, Isabell Reiner – Vivien Schwarz 3, Caroline Benisch, Ann-Catrin Höbbel, Lena Claus, Julia Meyer 4, Anja Scheidemann 1, Johanna Willing 2, Jennifer Kämpf 3, Paula Förster 6, Franziska Chmurski, Milena Gerock 4
Thomas Kraft
Fotos: André Kämpf