Unser Weg in die dritte Liga
Ein Spielbericht von Meli Wüstner und Lucie Zech
Am Sonntag den 27.06. ging es für die ersten Frauen des Berliner TSC nach Spandau zum Relegationsspiel in die dritte Liga gegen die HSG Neukölln. Hinter uns liegen Wochen der intensiven körperlichen, mannschaftlichen und menschlichen Vorbereitungen. Bereits bei Ankunft sorgte Anikas monströse Disco-Party-Box für euphorische Stimmung. Die gesammelte Energie beherrschte dann auch die aufgeheizte Kabine und die anschließende Erwärmung. Durch die warmen persönlichen und motivierenden Worte unserer Trainerin Steffi vor dem Spiel wurde unsere Sehnsucht nach einem Sieg noch größer.
#Aggressivität #nieaufgeben #100%vonAnfangan
Obwohl pandemiebedingt keine Zuschauer in der Halle erlaubt waren, sorgten die Spielerinnen, die nicht direkt am Spiel teilnehmen konnten für eine Stimmung und Akustik, die einer prall gefüllten Tribüne glich. Das Spiel startete für beide Seiten eher bescheiden was den Torerfolg anging. Auf unserer Seite war lediglich unsere rechts Außen Julia Müller erfolgreich, die das Netz der Neuköllnerinnen ganze drei Mal zappeln lies, ehe sich auch Monique Günther, Josephin Kessler und Youngster Kristina Fodjo in unsere Torschützenliste eintragen konnten. Der Fokus beider Mannschaften lag besonders zu Beginn auf einer starken Abwehr, was wohl die Torarmut der ersten Minuten erklärt. Durch Aggressivität und herausragende Antizipationen glänzten Kristina Fodjo und Josephin Kessler im Mittelblock, die so den Kern unserer Abwehr bildeten. Fast das gesamte restliche Spiel lagen wir stets 2 bis 3 Tore hinten und hielten so für uns selbst (und besonders für Trainerin Steffi) die Anspannung extrem hoch. Gründe dafür kann man lange suchen, war es die bescheidene Chancenverwertung oder der teilweise unkreative Angriff oder doch die Nervosität. Letztendlich ist der Grund dafür völlig egal, unter anderem weil unser starker Rückhalt zwischen den Pfosten über das gesamte Spiel für uns da war. Sarah Hübner und Charlotta Martin hielten mehrere komplett freie Bälle und Strafwürfe vom 7-Meter Punkt. Ab der 55. Minute mobilisierten wir nochmal alle Kräfte, für die unser Athletiktrainer Kilian Bongartz sorgte, und drehten ordentlich auf und durch. Mit drei aufeinanderfolgenden Toren ohne Gegentor kämpften wir uns wieder an die Neuköllnerinnen heran, bis Antonia Lorenz schließlich in der 58. Minute den spielentscheidenden Treffer zum 19:18 erzielte. In den darauffolgenden zwei Minuten fielen keine weiteren Gegentore, dafür aber zwei Auszeiten jeweils eine von unserer Trainerin Steffi und eine vom gegnerischen Coach. Zum Glück beruhigte uns Ruhepol Kilian Bongartz noch einmal, bevor es in die letzten Sekunden des Spiels ging. Denn hier standen die Neuköllnerinnen mit Ballbesitz direkt vor unserem 9er. Die letzten zehn Sekunden, die Neukölln nun noch im Angriff waren, machten dem besten Krimi Konkurrenz. Die Anspannung war sowohl auf der Bank als auch auf dem Feld zum Zerreißen. Kurz nachdem der direkte Freiwurf der Gegnerinnen in unserem Block hängen blieb, ertönte das erlösende Schlusssignal. Die Erleichterung und Freude war allen auf dem Spielfeld zusammenstürmenden Spielerinnen und dem Trainerteam anzusehen. Arm in Arm wurde gesungen, getanzt und erstmal nach Luft geschnappt 😉 .
DRITTE LIGA – DER TSC IST DABEI!
Den Abend ließen wir noch in gemütlicher Runde bei leckerem Essen und Trinken ausklingen. Anika stellte netterweise nicht nur ihre monströse Disco-Party-Box sondern auch ihre Wohnung dafür zur Verfügung. Jetzt bleibt uns nur noch zu sagen: Dritte Liga wir kommen!!!
Sarah Hübner (Tor), Charlotta Martin (Tor), Antonia Lorenz (1), Tasha Kröhnert, Josephin Keßler (2), Monique Jeannette Günther (3/2), Antonia Mattheus (1), Kristina Fodjo (3), Julia Balzer (1), Anika Mensing, Julia Müller (4), Viktoria Varkonyi (4), Mira Marschand, Melanie Wüstner, Kilian Borgatz (Co – Trainer), Stefanie de Beer (Trainer), Freya Wagner (Physio), Nele Seidenstücker (Support), Lucie Zech (Support), Josephine Dähne (Support), Emily Rudolf (Support), Claudia Neumann (Support)