Training bei den Handballerinnen des Berliner TSC im erneuten Lockdown
Yoga, Escape – Games, Bauch – Beine – Po: alles außer Handball!
„Wir wollen doch nur spielen!“ sagt unsere A-Jugend Trainerin Steffi de Beer, als wir sie fragen, wie es ihrem Team derzeit geht. Seit dem 21.Oktober 2020 haben die Jugendbundesliga-Mädels nicht mehr live zusammen trainiert, da es wegen Corona erst in die Quarantäne und dann direkt in den Lockdown ging. Steffi weiß, dass ihren Mädchen der Handball sehr fehlt, und zwar nicht nur wegen des Sports: „Wir sind Mannschaftssportler, unser Team ist wie unsere 2. Familie. Wir wollen nicht stundenlang im Kreis laufen und Gewichte bis zum Umfallen heben!“ Um dem sportlichen Einerlei zu entgehen, lässt sich Steffi eine Menge für ihre A-Jugend Mädels einfallen! Im Januar stehen wöchentlichen Challenges im K.O-System auf dem Plan, gemeinsam werden die Spiele der deutschen Männer bei der WM ausgewertet und sogar Online Escape Games gibt es für das Team von Trainerin Steffi de Beer.
Die Mädels der B – Jugend I, also dem Oberliga- Team, sind fast alle Landes – bzw. sogar Bundeskaderspielerinnen und dürfen gemäß der Richtlinien des Berliner Senats weiter trainieren, natürlich unter Einhaltung der Hygiene-Regeln. Der sportliche Wettkampf fehlt aber auch hier sehr, nicht einfach für Trainer Paul Dabel, die Motivation da immer hoch zu halten. Für die Spielerinnen der B2 und der C – Jugend I, bietet unsere Jugendtrainerin Monique Günther zweimal wöchentlich morgens Yoga an – per Zoom-Meeting natürlich und immer Mittwoch steht Athletik auf dem Programm. Auch für die Spielerinnen des Jahrgangs 2007, die in der C2 spielen, bietet das Trainerteam Mandy Conrad und Andreas Scholz Online-Training an.
Die Unter-Zwölfjährigen, also die Mädels der Jahrgänge 2008 und jünger hatten zum Beginn des Lockdowns das Glück, dass in Berlin eine Sonderregelung für diese Altersgruppe galt, wonach bis zu 10 Personen draußen trainieren durften. Das wurde aber zunehmend schwierig, da es immer kälter wurde. Seit dieser Woche ist auch diese Sonderregelung Geschichte und so wird auch hier das Training komplett ins Internet verlegt.
Zum Glück sind die meisten Mädchen, auch durch das Homeschooling, inzwischen kleine Online-Meeting – Profis. D-Jugend Trainer Kevin Fahl zeigt sich jedenfalls fast überrascht, wie gut sich sein Team mit der neuen Situation arrangiert hat: „Ich muss den Mädels meinen größten Respekt aussprechen, auch im 2. Lockdown geht keinerlei Motivation oder ähnliches verloren, alle arbeiten fleißig daran, für den erneuten Re-Start fit zu bleiben!“ Und die Eltern freuen sich, dass wir die Verbindung zu den Mädchen nicht abreißen lassen. In den Whatsapp-Gruppen der Eltern des 2009er und 2010er Jahrgangs äußerten viele Eltern ihre Dankbarkeit für das Zoom – Angebot der Trainerinnen Cindy und Moni: „Unsere Tochter war begeistert!“ „Zum Glück können die Kinder fein drin Sport machen, bei dem derzeitigen Wetter!“ „Das Angebot mit dem Yoga ist echt Spitze!“
Weniger euphorisch sieht unsere Spielerin der 1. Frauen, Melanie Wüstner die aktuelle Situation. „Melli“ fehlt der Handball, ihr fällt es schwer, die Motivation aufzubringen und sich im Online-Training zu quälen, ohne recht zu wissen, was die Zukunft in Sachen Handball so bringt. Aber sie stellt sich dieser Aufgabe – wir erwischen sie am Telefon beim gemeinsamen Joggen mit Teamkapitänin Moni Günther. Sport zu zweit und draußen ist ja auch nach den erneut verschärften Corona – Regeln weiter erlaubt. Regelmäßiges Laufen, zweimal pro Woche Zoom –Training mit Athletik – Coach Sebastian Müller… auch die Oberliga -Frauen vom Berliner TSC halten sich fit, mit mehr oder weniger Spaß …
Und ausnahmslos alle freuen sich auf diesen besonderen Moment, wenn sie endlich wieder eine Sporthalle betreten dürfen, in der die Aufwärmmusik läuft, die sich so langsam mit Zuschauern füllt und wo sich tatsächlich zwei Handballteams darauf vorbereiten, gegeneinander anzutreten. Etwas, was für uns alle bis vor einem Jahr eine Selbstverständlichkeit war und es hoffentlich irgendwann wieder sein wird.