Pokalkrimi im D-Jugend Halbfinale
Rassiges Spiel endet für den TSC mit Aus nach Verlängerung
Es standen sich mit dem TSV Rudow und dem Berliner TSC die beiden derzeit besten Berliner Teams im weiblichen D-Jugendbereich zum HVB Pokalhalbfinale am Samstag in der Seelenbinderhalle gegenüber. Man konnte also ein Spitzenspiel erwarten. Aber oft genug warden die Erwartungen in Spitzenspielen ja enttäuscht – nicht so an diesem Tag. Die Überfliegerinnen aus Rudow starteten furios, überrollten unsere sehr nervös startende Equipe, die nach kurzer Zeit mit 4 Toren hinten lag. Trainer Gemsa nahm die frühe Auszeit und beruhigte die Gemüter. Dann begann Rudows Albtraumzeit, denn die TSC-Mädchen holten Tor um Tor auf und schafften in der letzten Sekunde der ersten Hälfte das 21:20. Erstmals in dieser Saison lag Rudow zur Pause hinten, ein völlig neues Gefühl für die Mannschaft, wie man deutlich in den Gesichtern lesen konnte. Einmal nur im Verlaufe dieser Saison hatten sie überhaupt erst mehr als 14! Gegentore in einer kompletten Partie bekommen – bei ihrem 26:31 Meisterschaftssieg vor vier Wochen just beim TSC.
Euphorisch starteten unsere Mädchen in die zweite Hälfte und lagen schnell mit 3 Toren vorne. Aber Rudow ist nicht umsonst designierter Berliner Meister. Sie kämpften sich immer wieder ran und konnten kurz vor Schluss der regulären Spielzeit ausgleichen. Die verbleibenden 30 Sekunden für den letzten Angriff konnte der TSC nicht für ein Tor nutzen, es ging in die Verlängerung dieser hochklassigen Partie. Und wieder lagen unsere Mädchen stets ein Tor vorne, aber erneut konnte Rudow am Ende der ersten Hälfte der Verlängerung den Ausgleich werfen. Dann forderte dieses extrem intensive, temporeiche Match doch seinen Tribut. Der erste Angriff der Rudowerinnen wurde abgefangen, unser Konter versandete an der Mittellinie, Rudow geht zum ersten Mal nach langer Zeit in Führung und spielt die restlichen paar Minuten wie ein Champion runter. Endstand 35:39.
Glückwunsch nach Rudow, kein Glückwunsch an den Rudower Anhang, denn was von der Tribüne kam war absolut unnötig. Auch wir hätten dem Schieri nicht für jede seiner Entscheidungen die goldene Pfeife überreicht. Aber einen allein pfeifenden Mann derart anzugehen, dass er den gesamten Gästeblock (zu Recht, mit einigen rühmlichen Ausnahmen) der Halle zu verweisen droht, das geht einfach mal gar nicht und war hoffentlich nur ein der Dramatik des Spiels geschuldeter Aussetzer.
Glückwunsch, Chapeau und à la bon heure an die D1 des Berliner TSC. Ihr habt euch super weiterentwickelt und seit noch lange nicht am Ende eures Weges!
Text und Bilder: Jonas Reher