Kampf, Wille, Emotionen!
29:27-Sieg gegen die HSG Union Halle
Der Jubel der Spielerinnen des Berliner TSC nach dem Schlusspfiff fiel nur kurz aus. Der 29:27-Sieg gegen die HSG Union 92 Halle hatte einfach viel Kraft gekostet.
„Das wird hier heute kein schönes Spiel werden“ hatte Co-Trainerin Janine Wegner schon vor dem Anpfiff vorausgesehen. Und sie sollte Recht behalten. Beide Mannschaften wollten gewinnen. Die Gäste hatten dieses Spiel sogar als eine Art erstes Schlüsselspiel um den Klassenerhalt definiert.
„Aber um hier was mitzunehmen, hätten wir nicht gleich zu Beginn mit 2:8 in Rückstand geraten dürfen“ analysierte HSG Co-Trainer Nico Ewert vor der Heimfahrt. Die Berlinerinnen kamen nämlich um einiges wacher, entschlossener und zielstrebiger in das Spiel hinein als die Gäste. Nach 9 Minuten führte man 8:2 und zwang die Gäste in eine erste Auszeit. Betreuerin Stefanie Rochlitz hatte bis dahin genau einen Fehlwurf des TSC notieren müssen, ansonsten führte jeder Angriff zum Torerfolg. Nach der Gästeauszeit verteilte sich das Spiel wieder und die Hallenserinnen konnten sogar ganz langsam Tor um Tor vom hohen Rückstand abknapsen. Besonders in 1-1-Situationen konnten die Gäste erfolgreich sein. Nach einer 12:6-Führung hieß es so eben nur noch 17:14 zur Halbzeit für den Berliner TSC. Extra-Szenenapplaus gab es zwischendurch für ein wunderschönes Tor der Hauptstädterinnen zum 15:9, als Veronic Grätz einen langen Konterpass von Juliane Meyer gerade so erreichte und in derselben Bewegung noch treffen konnte.
Nach dem Seitenwechsel bremsten sich die Gäste dann aber mit einem Wechselfehler erst einmal selbst aus. Trotzdem konnten sie, auch weil Vivien Schwarz bei einem krachenden Pfostentreffer Pech hatte, noch den Abstand einmal weiter verkürzen (18:20, 42.Minute). Besonders Katrin Thiede war es bei den Gästen, die von der Berliner Abwehr schwer zu halten war und immer wieder erfolgreich abschließen konnte.
Trotzdem hat der Berliner TSC im Anschluss das Spiel dann endgültig für sich entscheiden können. Der schnellen und aufmerksamen Paula Förster, am Ende mit 7 Treffern erfolgreichste Berliner Werferin, blieb es vorbehalten, per Konter den entscheiden 28sten Treffer für den Berliner TSC zu werfen. Da war der Jubel fast größer als dann nach dem bald darauf folgenden Abpfiff. Denn da war der Akku dann einfach endgültig leer.
Thomas Kraft, Fotos: André Kämpf