Viereinhalb Jahre musste der Berliner Handballfreund warten, nun ist es wieder soweit. Der Berliner TSC trifft in einem Pflichtspiel auf die Füchse Berlin. Letztmals kam es im Februar 2012 zu dieser Begegnung, als die Füchse zum Einen 39:23 gewinnen konnten und zum Zweiten am Ende der Saison mit einem „zu null“-Durchmarsch den Aufstieg in die 2.Bundesliga feiern konnten. Kurze Zeit später kam der Erstligaaufstieg. Der Rest ist bekannt. Ich schrieb bewusst nicht „endlich wieder Derby“ in Berlin, denn jeder Handballfreund in Berlin hätte die Füchse gerne weiter in der 1.Bundesliga gesehen.

Nun trifft man sich aber am Samstagabend um 19:30 Uhr wieder in der 3.Liga in der Sporthalle in der Sömmeringstraße. Es ist halt eben nicht mehr zu ändern.

In der letzten Saison trainierten beide Mannschaften einmal in der Woche gemeinsam. Der Berliner TSC half dabei den Füchsen die durchaus prekäre Hallensituation zur damaligen Zeit ein wenig abzufedern. Eigentlich für die Sportstadt Berlin äußerst fragwürdig, für den Berliner TSC aber keine Frage. Dabei lernte man sich natürlich sehr gut kennen. „Wir stimmten uns in den Inhalten des Trainings aufeinander ab, simulierten Gegnersituationen. Ich denke, das war eine sehr gute Zusammenarbeit in der letzten Spielzeit.“ erzählt noch heute TSC-Trainer Carlo Gregarek. Nach dem Füchse-Rückzug aus der ersten Liga aus wirtschaftlichen Gründen, der damit verbundenen Neuaufstellung des eigenen Vereinskaders und der nunmehr wieder direkt vorhandenen sportlichen Konkurrenzsituation, hat sich dies natürlich zwangsläufig geändert. Der sportliche Wettbewerb steht nun wieder an erster Stelle.

Und da sind die Füchse hervorragend in die Saison gestartet. Zwei Spiele, vier Punkte, ein optimaler Start. Mit Anna Blödorn spielt in Reihen der Füchse vermutlich eine der besten Spielerinnen der 3.Liga. Schon in der ersten Bundesliga war sie immer weit vorne in der Torschützenliste. Sie kann und wird etliche Spiele in dieser Saison alleine entscheiden. Einen Vorgeschmack gab es bereits am 1.Spieltag in Blomberg mit 12 Treffern.
Auf Seiten des Berliner TSC waren die letzten zwei Wochen dagegen geprägt, den Saisonstart mit zwei Niederlagen zu verdauen. Obwohl es dabei gegen den Aufstiegsfavoriten Kirchhof und den letztjährigen Vizemeister Blomberg-Lippe II ging, Niederlagen also nicht vollkommen unmöglich waren, hatte man sich trotzdem gerade im Heimspiel insgeheim mehr versprochen. In Einzel- und Gruppengesprächen versuchte das Trainerteam die Mannschaft wieder neu aufzubauen und einzustellen.

Um den Punktedruck schon jetzt ein wenig von den nach diesem Wochenende folgenden Aufgaben gegen die HG Zirndorf und HaSpo Bayreuth zu nehmen, wird die Mannschaft des Berliner TSC gegen die Spreefüchse alles in die Waagschale werfen. Schwer genug wird es gegen den Erstligaabsteiger trotzdem allemal.

Den Liveticker gibt es wie immer unter www.sis-handball.de

Thomas Kraft