19 Erstligatore helfen dem Juniorteam gegen den Berliner TSC
Deutliche Niederlage gegen verstärkte Gastgeber
Zum Jahresausklang führte der Weg des Berliner TSC noch einmal nach Leipzig zum dortigen Juniorteam des HC Leipzig. Und die Gastgeberinnen hatten jetzt während der EM-Pause der 1.Liga nach erfolglosem Versuch eine Woche vorher gegen die Spreefüchse noch einmal personell nachgelegt. Nun spielte zusätzlich auch Michelle Urbicht nach Verletzung noch mit. Im Übrigen eine Augenweide ihr auf Rückraum Mitte zuzuschauen, leichtfüßig, wendig, ideenreich, einfach ein großes Talent, das natürlich am 28.12. wieder in der Bundesliga eingesetzt werden wird. Die zwei Punkte mussten unter allen Umständen für die Messestädter her, wollte man doch zu Weihnachten nicht auf einem Abstiegsplatz stehen. Und so sah die Aufstellung dann auch aus:
Kramarczyk, Plöger, Roth; Mazzucco, Einarsdottir , Hubinger, Reimer, Sturm, Rode, Weise, Theilig
Oh, vertan, das war der Mannschaftskader des HCL beim letzten Championsleaguespiel vor kaum 4 Wochen. Die ersten sechs Genannten waren jetzt gegen den Berliner TSC nicht dabei. Aber selbst eingefleischte HCL-Fans auf der Tribüne rieben sich die Augen und meinten, das hat schon nicht mehr so viel mit dem Juniorteam zu tun, was da aufgestellt war: „Bis auf die Torhüterinnen waren alle schon mal irgendwie bei der Ersten dabei.“ Laut Spielprotokoll waren vier Spielerinnen des HCL noch nicht mal in der eigentlich obligatorisch von jeder Mannschaft zu pflegenden 3.Ligaspielerinnendatenbank. Was aber unschädlich ist, da die Bundesligapässe vorlagen. Also nur eine Randbemerkung.
Die so de facto schon vorher vergebenen Punkte wollten die Berlinerinnen aber nicht kampflos hergeben. Und die machten das solange die Kraft reichte hervorragend. Sie ging in Führung und kämpfte sich nach 1:5 und 4:7-Rückstand wieder auf ein 9:9 heran. Gerade Stephanie Roscher machte auf Außen eine großartige Partie. Über 12:12 ging es zur 16:13-Halbzeitführung für die Heimmannschaft.
Der Beginn der zweiten Halbzeit riss die zahlreichen Anhänger des Berliner TSC in der Halle von den Sitzen. Trotz Anwurf des HCL brauchten die aufopferungsvoll kämpfenden Berlinerinnen keine drei Minuten, um das Spiel wieder auszugleichen. Einfach toll. 16:16 nach 33 Minuten, da rückte sogar Norman Rentsch, Coach des Erstligateams von der entspannten fünften Zuschauerreihe nach vorne in die erste Reihe. Von dort ließ es sich einfach besser mitcoachen. So konnten sich die Gastgeberinnen noch steigern, während bei den Berlinerinnen langsam die Kräfte nachließen, sich Fehler einschlichen, nicht mehr jedes Mal konsequent zurückgelaufen wurde. Kurzum, der viel früher befürchtete Klassenunterschied machte sich bemerkbar.
Am Ende stand eine deutlich 23:37-Niederlage zu Buche. Klingt zwar sehr hoch, ist viel zu hoch ausgefallen. Strich drunter, schöne Weihnachten für Alle und noch einmal vielen Dank an die wieder deutlich über 30 mitgereisten Fans.
Der Berliner TSC hat, und das wird niemand beim HC Leipzig zugeben, Eindruck hinterlassen. Auch wenn man am Ende nichts Zählbares mitnehmen konnte, braucht niemand im Team um Carlo Gregarek niedergeschlagen sein. Das war über große Strecken der Begegnung eine sehr gute Leistung gegen ein hervorragend besetztes Team aus Leipzig.
Ach ja, was machten eigentlich die Juniorinnen des HCL, die am Sonntagabend spielfrei waren ? Sie verkauften selbstgebackene Kekse an die Zuschauer. Die waren richtig gut und sehr lecker. Manch anderes an diesem Abend dagegen hatte leider einen bitteren Beigeschmack.
Thomas Kraft