Deutsche Meisterschaft der B-Jugend

1. Spieltag: VfL Oldenburg und Berliner TSC nun unter druck

Eigentlich fing alles so gut an. Hoch motiviert startete die B-Jugend vom Berliner TSC nur eine Woche nach dem Gewinn der Meisterschaft in der Oberliga Ostsee-Spree in den Süden Deutschlands und fühlte sich bereit, für eine weitere Überraschung zu sorgen. Am Ende kam leider einiges ganz anders als erhofft und auch wenn sich die Enttäuschung aus dem ersten Spiel mit viel Frust über dessen Verlauf paart, kehrt die Mannschaft gestärkt aus Lahr-Hugsweier zurück.

Der Start des Wochenendes liegt in der morgendlichen Frühe des vergangenen Samstags. Bereits um 7:00 Uhr machten sich alle auf den Weg in den fast 800 km entfernten Ort Lahr. Dort angekommen konnten sich die TSC-Mädels erstmal ein Bild von ihren Gegner machen, denn das erste Spiel der Deutschen Meisterschaft in Gruppe D fand am Samstagnachmittag zwischen der SG Hugsweier/Lahr und dem VfL Oldenburg statt. Obwohl die Gastgeberinnen am Ende mit einem knappen 24:23 siegen konnten, gewannen die Berliner Mädels den Eindruck, sich gegen beide Teams durchsetzen zu können.
Mit dieser zusätzlichen Motivation ging es dann in Richtung Unterkunft. Diese muss man erwähnen, denn es war das ideale Quartier für Handballmädels: Ein Schloss in den Weinbergen. Nach einer letzten Mannschaftsbesprechung kam das Team zur Ruhe und erwachte am folgenden Morgen ebenso selbstbewusst und voller Tatendrang, wie es am Abend schlafen ging. Bei einer kurzen Trainingseinheit am Mittag, konnten sich die TSC-Mädels ein wenig an das Liniengewirr in der Heimhalle der SG Hugsweier/Lahr gewöhnen und letzte Optionen gegen die etwas größeren Spielerinnen des Gegners durchgehen.

Trotz der gut gefüllten, fremden Halle starteten die TSC-Mädels durch und stellten von Anfang an klar, dass sie dieses Spiel gewinnen wollen. Leider gingen sie aber von der ersten Minute an ebenso leichtsinnig mit ihren Chancen um und konnten sich nach der 4:1-Führung in den ersten Spielminuten nicht weiter absetzen. Obwohl sie deutlich mehr Torgelegenheiten als ihre Gegner hatten, stand es zur Pause nur 9:8 für die Berlinerinnen.
In der zweiten Halbzeit nahm der Berliner TSC dann wieder Fahrt auf und kämpfte sich erneut in Führung (14:11). Was sich in der Folge abspielte, muss wirklich mit Vorsicht beschrieben werden. Fakt ist, dass die TSC-Mädels ab der 32. Minute mehr Zeitstrafen bekamen und technische Regelfehler begingen als zuvor (und als ihre Gegner), ohne ihr Spiel zu verändern. Während die Spielerinnen aus Lahr ihre Tore nun vorwiegend per 7m machten, endeten die Angriffsszenen der Berlinerinnen trotz gegnerischer Fouls ohne Pfiff. So verlieren die Berlinerinnen zunehmend ihre Linie, die letzten 15 Minuten mit unglaublichen 4:12 Toren und das Spiel am Ende mit 18:23.

Die TSC-Mädels konnten an diesem Wochenende eine große Erfahrung gewinnen. So neu wie das Handballspiel auf diesem Niveau für sie ist, bedarf es deutlich mehr Konzentration als in allen bisherigen Begegnungen. „Wenn wir über 20 klare Chancen im Spiel vergeben, müssen wir uns nicht wundern, dass wir verlieren.“ resümiert Vanessa Reddig im ersten Training nach der Partie. Dass die SG Hugsweier/Lahr dabei wohl eines ihrer besten Spiele zeigte, ist für die folgenden Spiele der Deutschen Meisterschaft ein zusätzlicher Antrieb.

Schon am kommenden Samstag geht es für den Berliner TSC auswärts gegen den VfL Oldenburg. Auch das Team von Wiebke Kethorn kann mit seiner Leistung in Lahr nicht zufrieden sein und wird alles daran setzen, die Chancen auf das Final4 der Deutschen Meisterschaft zu wahren. Und wie man vor heimischer Kulisse über sich hinauswachsen kann, ist spätestens seit dem vergangenen Wochenende kein Geheimnis mehr.

Spielverlauf: HZ1: 0:2, 1:4, 3:5, 6:6, 7:9, 8:9; HZ2: 10:10, 11:14, 18:14, 20:16, 21:18, 23:18; 7m: 7 (5) zu 2 (2); 2min: 2 zu 4

Berliner TSC: Jil Höpfner, Franziska Knoll – Antonia Bretschkow, Chiaralea Czapla, Dafina Emini 4, Milena Gerock 3, Josefine Gorka, Jennifer Kämpf 7 (2), Darleen Lüdeke, Jennifer Reddig, Vanessa Reddig 2, Christin Schliebener, Eleonora Treml 2

Fotos: André Kämpf