Berliner TSC verteidigt erneut Berliner Pokal

Zweite Mannschaft wird Vize-Pokalsieger

Zum fünften Mal in Folge im Finale, zum vierten Mal den Pokal gewonnen und das zum dritten Mal hintereinander, seit 2011 sind die Frauen des Berliner TSC im Berliner Pokalwettbewerb sehr erfolgreich. Und trotzdem war es dieses Jahr noch ein bisschen spektakulärer als in den Jahren zuvor. Denn sowohl die erste als auch die zweite Frauenmannschaft erreichten das Endspiel.

„Ein großer Erfolg für den gesamten Verein“ ist man sich in der Abteilungsleitung einig. Vor dem direkten Duell im Finale, mussten sich beide Teams am Samstag aber erst einmal in den Halbfinals durchsetzen. Der zweiten Mannschaft gelang dies souverän mit einem 36:18 gegen den TSV Rudow II. Mit 9 Treffern war Stefanie Zarse vor Julia Schümann mit 7 für die Zweite am treffsichersten.

Im zweiten Halbfinale gab es das Duell zwischen der ersten Mannschaft des Berliner TSC und dem VfV Spandau, der aktuell Tabellenzweiter der Oberliga Ostsee-Spree und damit drittbeste Mannschaft Berlins ist. Spannung war also schon vorher garantiert. Die steigerte sich allerdings, als die TSC-Frauen während ihrer Erwärmung erfuhren, dass in ihrem Halbfinale ohne Haftmittel gespielt werden muss. Ein grundsätzliches Kleberverbot während der ganzen Veranstaltung hätte jeder verstanden. Dass aber die Männer unmittelbar zuvor auf dem selben Spielfeld ihre Halbfinals mit Haftmittel bestritten, ließ die Entscheidung etwas willkürlich erscheinen.

Die Spandauer Fans legten sich deshalb schnell fest. „Ohne Kleber habt ihr keine Chance“ schallte es durch die Halle. Nachdem in der Anfangsphase die Spielerinnen des Berliner TSC aufgrund der nicht eingeplanten Bedingungen natürlich verunsichert waren, entwickelte sich ein intensives und kampfbetontes Spiel mit allein 10 Siebenmetern (davon 3 für den TSC) bis zum Seitenwechsel. Das Spiel wogte hin und her. Während Torhüterin Juliane Meyer von Anfang eine herausragende Leistung zeigte und die Spandauerinnen reihenweise an ihr scheiterten, merkte man Franziska Chmurski an, wie sie ab der 20. Minute immer besser mit dem ungewohnten Ballgefühl zurecht kam. Neunmal war sie am Ende erfolgreich und damit maßgeblich für den 22:20-Erfolg und den Finaleinzug verantwortlich.

So kam es am Sonntag zum vereinsinternen Endspiel zwischen Berliner TSC I und Berliner TSC II. Lena Claus (zweite Mannschaft) lachte noch beim Warmmachen: „Ist ja nicht so, das wir alle drei Wochen ein Trainingsspiel gegeneinander bestreiten.“ Selbstverständlich kennt man sich so in- und auswendig. Trainer Carlo Gregarek stellte die Startformation der ersten Mannschaft für das Endspiel gegenüber dem Halbfinale fast komplett um. Er gab vor allem Stephanie Roscher, Sarah Großmann und Sophie Mrozinski, die in der 3.Liga zuletzt wenig Einsatz fanden, von Beginn eine Chance. Wer aber ein reines Freundschaftsspiel erwartet hatte, wurde schnell eines Besseren belehrt. Die zweite Mannschat suchte ihre Möglichkeiten und hielt sehr gut dagegen. Einige Male konnte das Team in der ersten Hälfte sogar in Führung gehen. Beim Stand von 12:11 für die erste Mannschaft wurden dann die Seiten gewechselt. In den zweiten 30 Minuten konnte sich der Drittligist dann langsam aber stetig absetzen. Über 15:12, 17:13 und 20:15 ging es dann zum, in der letzten Viertelstunde nicht mehr akut gefährdeten, 24:19-Sieg für die erste Mannschaft.

Am Ende waren beide Teams, aber auch der gesamte Berliner TSC an diesem Nachmittag Gewinner. Alle TSC-Spielerinnen posierten mit dem Pokal und ließen sich von den zahlreichen Fans und Freunden feiern.

An diesem Wochenende erreichte der Berliner TSC das vor der Saison anvisierte große Ziel, den Pokal wieder zu verteidigen und das am besten in einem reinen Vereinsfinale. Eine starke Leistung, die den TSC-Frauen damit gelungen ist. Diesen Schwung wollen beide Frauenmannschaften nun in ihr jeweils letztes Ligaspiel mitnehmen. Denn gegen den Buxtehuder SV II in der 3. Liga und bei den Füchsen Berlin II in der Oberliga Ostsee-Spree geht es um die letzten so wichtigen Punkte der Saison.